Volksstück in 3 Akten und 2 Bildern
Marina
Es geschah im Jahre des Herren 1677, neunundzwanzig Jahre nach dem großen
Krieg der 30 Jahre anhielt. Das Land war entvölkert, die Städte und
Dörfer lagen in Schutt und Asche. Kaxdorf war völlig ausgebrannt.
Man beschloss 1643 Kaxdorf wieder aufzubauen, mit 11 Hüfner und 8 Kossäten.
Elf Jahre waren vergangen und die Kaxdorfer hatten noch immer keine Haferpacht
gezahlt. Am 27. Mai 1654 drohten die Hüfner und Gärtner ihre angenommenen
Güter wieder zu verlassen, wenn man sie zwänge die aufgelaufenen Haferpächte
und Hühnergelder zu zahlen. Der Herzberger Schößer gab nach,
aber er hatte ab jetzt immer ein wachsames Auge auf Kaxdorf.
Als 23 Jahre danach, im Jahre des Herren 1677, folgendes sich in Kaxdorf abspielte.
Die Lauschin ein altes, harmloses Weib, tat keinem Menschen etwas zuleide, half,
wo es nur möglich war und war im übrigen froh, wenn sie in Ruhe gelassen
wurde. Umgang pflegte sie nur mit einer anderen bejahrten Frau, die ebenso wie
sie seit Jahren einsam lebte, mit Ernestine Schnürpel. Die beiden Weiber
konnte man immer einträchtig beisammen sehen. Sie spannen miteinander,
sammelten Holz zusammen und verbrachten ihre Abende miteinander in bester Harmonie.
Das ging so lange, bis dem Schmied einmal eine Laus über die Leber lief
und er sich schwur, der Lauschin eins auszuwischen, da sie ihm seine Kundschaft
stahl. Da war's vorbei mit dem Frieden der beiden Alten, da kamen am Lebensabend
noch die bitteren Enttäuschungen, die qualvollen Martern und das nur, weil
ein Mensch neidisch war. Der Schmied grübelte, als folgendes geschah.
Die Lauschin und die Schnürpeln sammelten Kräuter, jeder einen Korb
im Arm und unterhielten sich über Kräuter. Da kommt der Bauer vorbei
und die beiden Weiber wünschen einen schönen Tag. Der Bauer reagiert
nicht und geht vorbei.
L. u. Sch.:
"Na , der kennt wohl auch keinen mehr."
Und gehen zum Garden der alten Lauschin und sortieren ihre Kräuter.
Der Bauer geht nach Hause und klagt über seine einzigste Kuh.
Bauer:
" Weib, was soll ich nur machen ein großes Unheil ist über meinem
Hof. Die Kuh ist krank und ich habe auch kein Geld den Schmied, für die
Behandlung zu zahlen."
Bäuerin:
"Wenn du kein Geld hast , geh doch mal zu der alten Lauschin. Die hat doch
für alles ein Kräutergebräu."
Bauer:
"Ja, Weib! Die Lauschin hat auch schon Bauer Grundmann geholfen, warum
soll sie nicht auch mich aus dieser Notlage befreien. Ich gehe gleich mal rüber
zu ihr.
Am Garden der Lauschin
Bauer:
"Frau Lausche, Frau Lausche helft mir schnell, ich habe große Not
auf meinem Hof. Meine Kuh liegt da und gibt grausige Geräusche von sich.
Kommt schnell, ich gebe auch alles, was ich habe. Aber um Gottes Willen heilt
meine Kuh."
Die Lauschin steht auf und nimmt den Korb, tut ein paar Kräuter und Salben hinein und geht mit dem Bauer zum Hof.
Bauer:
"Schneller, schneller, Frau Lausche jede Minute zählt."
Lauschin:
"Ja, ja Bauer eine alte Frau ist eben keine Junge."
Bauer:
"Da, da liegt sie, mach sie wieder wieder gesund."
Die Lauschin beugt sich über die Kuh.
Bauer:
"Na, na sagt schon endlich was sie hat, wird sie bald wieder gesund? Wir
brauchen die Milch sonst müssen wir verhungern."
Lauschin:
"Die Kuh hat Fieber in der Lunge, aber ich versuche sie noch zu retten."
Bauer:
"Los, los, rette meine Kuh, ich gebe auch alles was ihr wollt."
Die Lauschin greift in ihren Korb, holt ein paar Kräuter vor und legt
sie auf die Kuh und murmelt ein Paar mystische Wörter.
Dann sagt sie zum Bauern.
Lauschin:
"So! mehr kann ich nicht tun, wir müssen jetzt abwarten. Morgen früh
wissen wir mehr. Ich komme morgen noch einmal vorbei."
Bauer:
"Danke, danke Lauschin, was ist euer Lohn?"
Lauschin:
"Ach, Bauer ihr habt doch kaum selber was zu beißen, gebt mir von
der Kuh, wenn sie wieder gesund ist, einen Krug Milch."
Bauer:
"Danke, danke, Lauschin wie kann ich das bloß wieder gut machen,
ich wünsch einen guten Weg und komm gut auf deinen Garden."
Die Lauschin geht.
Bauer läuft zur Bäuerin.
Bauer:
"Weib, ich brauch der Lauschin nur einen Krug Milch bezahlen, bei dem Schmied
hätte ich mehr bezahlt."
Bäuerin:
"Gut Mann, aber hör doch."
Bauer:
"Ich höre nichts."
Bäuerin:
"Eben, die Kuh macht keine Geräusche mehr."
Bauer:
"Weib, komm schnell, wir sehen nach. Weib, Weib sie atmet nicht mehr. Ihre
Augen sind ganz weit."
Bäuerin:
"Bauer, die Kuh ist tot."
Bauer:
"Ach! Weib, welch ein Unglück über meinem Hof, welch ein Unglück."
Der Schmied hört das Wehgeschrei und schleicht um den Bauernhof, als ob er zufällig dort vorbei kommt.
Schmied:
"Bauer, was jammerst du so herum. Dich hört man ja in ganz Kaxdorf."
Bauer:
"Ach, Schmied, ein großes Unheil ist über meinen Hof gekommen.
Meine Kuh ist gestorben, obwohl ich die Lauschin geholt habe."
Schmied:
"Ach , die Lauschin hat ihre Finger im Spiel. Ich ahne ja was Schreckliches.
Zeige mir doch mal die Kuh."
Bauer:
"Na, hier liegt sie."
Schmied:
"Ja, ja, ja, hab ich mir es doch fast gedacht."
Bauer:
"Was gedacht."
Schmied:
"Na, ich möchte ja hier keinen beschuldigen, aber das sind Merkmale
der Hexerei."
Bauer:
"Du spinnst, Hexerei? Die Lauschin eine Hexe? Die Lauschin ist niemals
eine Hexe, guck mal, wem die schon alles hier in Kaxdorf geholfen hat!"
Schmied:
"Ja, ja, geholfen hat sie vielen, aber mit welchen Mitteln. Kräuter,
die kein Mensch kennt und ihre Sprüche, die keiner versteht. Und außerdem
habe ich zur nachtschlafenden Zeit weiß- gelben Qualm aus ihrer Esse gesehen.
Ich habe gedacht, dass ist der Leibhaftige. Aber, na ja, ich will nichts gesagt
haben."
Bauer:
"Der Leibhaftige, dass ich nicht lache. Wer weiß, was du gesehen
hast, vielleicht hat sie sich nur einen Tee gekocht."
Schmied:
"Na, ich sag ja nur was ich gesehen habe."
Schmied geht fort. Der Bauer grübelt und geht zur Bäuerin.
Bauer:
"Weib, der Schmied hat solch merkwürdige Andeutungen gemacht."
Bäuerin:
"Was für Andeutungen?"
Bauer:
"Na er meinte, die Lauschin sei eine Hexe."
Bäuerin:
"Na ,Aussehen hat sie danach, aber eine Hexe?"
Der Bauer geht zum Nachbarn.
Bauer:
"Guten Tag Nachbar, hast du von meinem Unglück schon gehört?"
Bauer2:
"Nein, was ist denn los?"
Bauer:
"Meine Kuh ist gestorben, nachdem die Lauschin bei mir war und der Schmied
meinte, die Kuh wurde verhext."
Bauer2:
"Das ist kein Wunder, guck dir doch mal den Garden der Lauschin an, der
schlechteste vom ganzen Dorf und unterhalten tut sie sich auch nur mit Schnürpels
Eheweib."
Bauer:
"Ja, wo du dass sagst. Jetzt fällt mir es wieder ein, auf dem weißen
Berg bin ich den Beiden begegnet, sie haben mich begrüßt, aber ich
habe nichts erwidert, weil ich in Eile war. War das der Anlass?"
Bauer2:
"Vielleicht, wenn ja dann ist Kaxdorf in großer Gefahr, dass müssen
wir schnell ausmerzen. Das Dorf muss Bescheid wissen. Ich laufe schnell zum
Bauern Richter und du zum Bauern Lehmann."
Große Aufregung, alle treffen sich vor dem Bauernhaus und Palavern. Der Schmied ist der Rädelsführer.
Schmied:
"Die Lauschin ist eine Hexe, wir müssen sie zum Schößer
nach Herzberg bringen."
Die Schnürpeln schleicht sich weg und läuft schnell zum Garden der Lauschin.
Schnürpel:
"Jesus, du, eil dich, pack dein bisschen Kram zueinander und dann fort.
Das ganze Dorf ist voll von der Red, die der Schmied ausgesprengt, dass du eine
Hexe seiest und die Kuh verzaubert hast. Das nimmt ein übel End noch, geh
und scher dich, ich bringe dir nach, was du brauchen tust!"
Lauschin:
"Bist du plötzlich verrückt geworden? Was redest du für
dummes Zeug daher, eine Hexe soll ich sein? Das glaubt ja kein Mensch, das ist
ja großer Wahnsinn. Komm, setz dich erst einmal hin und berichte in Ruhe."
Schnürpel immer heftiger drängend zum Aufbruch.
Schnürpel:
"Nein, nein komm jetzt schnell, bevor sie hier sind."
Da reißen sie die Tür auf, der Schmied mit den Dorfbewohnern.
Schmied:
"Da ist die Hexe greift sie."
Schnürpel:
"Nein, nein, nein sie ist keine Hexe lasst sie in Ruhe."
Schmied:
"Ah, da, ihre Helferin greift sie auch gleich. Die stecken beide unter
einer Decke. Die ist auch eine Hexe. Greift sie!"
Schnürpel:
"Nein, nein wir sind keine Hexen."
Schmied:
"Los, wir bringen sie nach Herzberg zum Schößer. Der soll sehen
was mit den Hexen geschieht."
Alle gehen aus dem Zelt mit großem Getöse. Die Bühne wird dabei mit abgebaut und rausgenommen.
Marina
Die aufgebrachten Kaxdorfer wollten mit solchen zauberischen Weibsbildern nichts
zu tun haben. Sie waren blind vor Hass und hatten Angst vor der Ungewissheit.
Es war ein streng gläubiges Volk. Die Kirche nutzte das naive Volk für
sich aus. Wer überdurchschnittlich schlau war, musste entweder der Kirche
dienen, oder er wurde der Hexerei bezichtigt. Alles was der Kirche gegen den
Strich ging, wurde verfolgt und gefoltert bis er die Schuld zugab. Meist waren
die Qualen so groß, dass die Menschen den Tod vorzogen, als noch länger
der Folter ausgeliefert zu sein. Sie gaben alles zu, was der Ankläger sagte,
nur um endlich der Folter aus dem Wege zu gehen. Der Tod war für sie die
Erlösung.
Die Kaxdorfer kommen in Herzberg am Stadttor an.
Türmer:
"Halt! Wo wollt ihr hin. Hier kommt keiner durch."
Schmied:
"Lasst uns zum Schößer, wir haben hier zwei Hexen."
Türmer und Türmer2 flüstern miteinander, dann läuft Türmer2 zum Schößer. Der sitzt am Tisch.
Türmer2:
Herr Schößer gestatten, das ich eintrete?"
Schößer:
"Ja, ja was gibt's den so Wichtiges?"
Türmer2:
"Draußen vor dem Tor steh eine wilde Horde aus Kaxdorf, die wollen
zu euch."
Schößer:
"Mach die Tore dicht. Die gehen schon wieder."
Türmer2:
"Aber Schößer, die schreien, werft die Hexen in den Turm! Ich
glaube, die haben zwei Hexen gebunden."
Schößer:
"Waas, zwei Hexen? Die Kaxdorfer spinnen wohl schon wieder. Mit denen habe
ich nur Ärger. Lasst sie rein!"
Türmer2 zu Türmer:
"Lasst Sie rein!"
Schößer:
"Was macht ihr für einen Lärm? Soll ich euch alle in den Turm
werfen?"
Schmied:
"Schößer Balthasar wir haben hier zwei Hexen aus Kaxdorf, sie
haben unser ganzes Vieh verhext. Einige sind schon gestorben. Wenn ihr uns nicht
glaubt, eine tote Kuh haben wir schon mitgebracht die Anderen liegen noch in
Kaxdorf."
Schößer:
"Ja, ja. Ich glaube es euch. Nicht dass ihr auf die Idee kommt die anderen
Tiere auch noch vor meine Tür abzuladen. Wachen! Werft die beiden Hexen
in den Turm."
Hexen:
"Nein, nein, wir sind keine Hexen , wir sind unschuldig."
Die Türmer und Hexen gehen aus dem Zelt.
Schößer:
"So und ihr geht jetzt schön brav nach Hause. Morgen wenn die Uhr
9 mal schlägt, will ich den Schmied sehen. Er soll mir berichten was geschah."
Das Volk von Kaxdorf verlässt murmelnd das Zelt.
Schößer:
" Wache, ruft mir den Priester. Sofort!"
Priester:
"Grüß Gott, Schößer, was gibt es so Wichtiges?"
Schößer:
"Ich habe zwei Hexen für Sie in den Turm gesperrt."
Priester:
"Zwei Hexen? Wo kommen die denn her?"
Schößer:
"Die Kaxdorfer haben mir zwei Hexen in den Schoß gelegte, was mache
ich jetzt?"
Priester:
"Ich muss sofort nach Magdeburg einen Boten zum Bischof schicken und einen
Boten zum Kurfürsten. Die werden wissen, was zu tun ist."
Schößer:
"Gut Priester. Morgen wenn die Glocke 9 mal schlägt, kommt der Schmied
um zu berichten, was geschah. Seid auch da!"
Marina
Die Bauern zogen siegesfroh aus Herzberg ab und gingen zum Mundschenk um dort
einen zu finden, der für die Erzählung der Geschichte, die Zeche bezahlt.
Die Glocke schlägt 9 mal. Der Schößer, der Priester und ein Ratsherr sitzen am Tisch.
Schößer:
"Der Schmied möge eintreten:"
Schmied:
"Guten Tag, den edlen Herren."
Schößer:
"Berichte was am gestrigen Tag in Kaxdorf geschah."
Schmied:
"Also, meine Herren es war so. Ich ging durchs Dorf und sah wie die Lauschin
und Schnürpels Eheweib von Hof zu Hof gingen, besser gesagt von Kuhstall
zu Kuhstall. Dort irgend ein Kraut reinwarfen und weitergingen. Ich habe mir
dabei nichts gedacht. Aber als der Bauer rausgerannt kam und schrie die Lauschin
und Schnürpels Eheweib haben meine Kuh verhext und sie ist gestorben, da
wurde ich stutzig. Die ganzen Bauern vom Dorf kamen und bangten um ihre Kühe.
Sie trieben sie alle aus den Ställen raus. Manche konnten schon nicht mehr
gehen. Da haben wir die Lauschin und Schnürpels Eheweib gebunden und hier
nach Herzberg gebracht."
Schößer:
"Wache holt die beiden Hexen."
Schnürpel:
"Wir sind unschuldig. Wir haben keine Kuh verhext. Wir sind unschuldig."
Lauschin:
"Die Menschen sind töricht zu glauben, dass wir Hexen währen.
Ich habe euch doch allen geholfen, warum glaubt ihr, dass ich eine Hexe bin?"
Schößer:
"Ruhe im Saal: Gebt ihr zu das ihr Hexen seid?"
Sch. u. L.:
"Nein, wir sind keine Hexen wir sind unschuldig."
Schößer:
"Wache! Führt sie in die Folterkammer, dort werden wir schon noch
die Wahrheit erfahren. Und dann ab in den Turm, da können sie sich unterhalten
mit dem Gewürm."
Die Hexen werden abgeführt und beteuern dabei ihre Unschuld.
Marina
Nach zwei Wochen qualvoller Marter in den unterirdischen Verließ des Turms,
hört man das Klage- und Wehgeschrei der unschuldigen Weiber, die nur Gutes
taten aber das Volk war so aufgebracht, dass sie alles glaubten, was man ihnen
erzählte.
Schößer:
"Wache, holt mir die beiden Hexen. Ich will hören, ob sie endlich
ihre Hexentaten zugeben."
Die Wache holt die beiden Hexen herein.
Hexen:
"Gnade, Gnade, erspart uns die Folter. Schößer, erspart uns
die Folter. Wir flehen dich an."
Schößer:
"Nun ja, gebt zu, dass ihr Hexen seid und die Folter wird aufhören."
Hexen:
"Jesus und Maria, um Gottes Willen, wir haben mit dem Teufel nichts zu
schaffen. Lasst uns frei, wir sind unschuldig.
Schößer:
"Wache, werft sie in den Turm. Irgendwann werden sie schon die Wahrheit
sagen und ruft mir den Priester."
Hexen:
"Nein, nein, nicht schon wieder, wir halten die Qualen nicht aus. Gnade,
Gnade!"
Priester:
"Was wünscht Ihr?"
Schößer:
"Sagt was soll ich tun, die Hexen wollen nicht die Wahrheit sprechen? Der
Kurfürst hat mir freie Handlung zugestanden."
Priester:
"Lasset doch den Henker von Torgau kommen. Er soll seine Gerätschaften
zeigen, dann werden sie sicher die Wahrheit sprechen."
Schößer:
"Bote, reitet nach Torgau und holt mir den Henker."
Marina
Endlose Qual mussten die Beiden erleiden. Sie beteten heiß und inbrünstig
und sahen doch ein, dass alles vergeblich sei. Nacht für Nacht wurden sie
vorgeführt, wurden geschmacht und auf die Streckbank gebunden, wurden gezwickt
und gerissen und wurden so mürbe, so kraftlos gemacht, dass sie den baldigen
Tod einer weiteren Marter vorzogen.
Da klappern wieder die Turmschlüssel.
Schößer:
"Ah der Henker aus Torgau ist eingetroffen."
Henker:
"Herzberger Schößer, der Henker ist hier um seine Arbeit zu
verrichten. Aber vorher bitte ich noch um freies Geleit bis an die Elbe."
Schößer:
"Ja , ja, dass können wir gewähren. Aber wenn gleich die Verhandlung
beginnt, rasselt mal mit den Ketten und deinem Schwert, dann werden die Hexen
schon die Wahrheit sprechen. Wache holt die Hexen."
Hexen werden hereingeführt.
Schößer:
"Na, ihr Zwei wollt ihr jetzt die Wahrheit sprechen. Seht, ich habe den
Henker aus Torgau kommen lassen? Gebt Ihr jetzt zu, dass ihr Hexen seid?"
Hexen:
"Ja, ja wir sind Hexen und mit dem Teufel stehen wir auch im Bunde, aber
erspart uns weitere Folter."
Schößer:
" Na also, hab ich es mir doch gedacht. Irgendwann werden sie doch die
Wahrheit sagen. Mich führt man nicht hinters Licht. Wachen werft die Hexen
in den Turm."
Die Hexen werden abgeführt.
Schößer spricht zu sich selbst:
"Es muss Holz für den Scheiterhaufen herangeschafft werden. Das wird
ein Fest, das geschieht nicht oft, dass gleich zwei Hexen verbrannt werden.
Gut, dass der Henker schon da ist, er kann dann seines Amtes wallten."
Marina
Wochen vergingen, das Urteil vom Schöppenstuhl ließ auf sich warten.
Am 3. Oktober kam das Schreiben an, Der Schößer verliest das Urteil.
Schößer:
"Wachen, holt die Hexen aus dem Turm ich will das Urteil verkünden."
Die Hexen werden hereingeführt.
Schößer:
"Ich verlese jetzt das Urteil vom Hochpeinlichen Gericht über die
beiden Hexen aus Kaxdorf. Es lautet auf den Feuertod für die beiden zauberischen
Weibsbilder. Das Urteil ist sofort zu vollstrecken."
Der Schößer geht zu den beiden und zerbricht einen Stock über ihre Köpfe und sagt.
Schößer:
"Henker, walte deines Amtes."
Die Hexen werden hinausgeführt gefolgt vom Henker, Priester, Schößer und dem Volk. Alle gehen aus dem Zelt. Das Volk ruft: "Verbrennt die Hexen" . Die L. u. Sch. gehen zur Seite aus der Menge heraus. Vor dem Scheiterhaufen ruft der Priester.
Priester:
"Herr, vergebt den armen Sündern, die soviel Unheil über die
Menschheit gebracht haben."
Der Henker zündet den Scheiterhaufen an. Das Volk jubelt und tanzt während die Hexen verbrennen. Sie rufen:
Christine:
"Brennen die Hexen lichterloh sind die Kaxdorfer besonders froh. Sie tanzen
die ganze Nacht , es ist geschehen, es ist vollbracht. Die Lauschin und die
Schnürpelin dazu sind abgebrannt wegen einer Kuh."
E N D E